Wurzelspitzenresektion

Nicht immer muss ein schmerzender Zahn gleich entfernt werden. Die moderne Kieferchirurgie bietet eine Vielzahl von Methoden, um einen anscheinend hoffnungslos zerstörten oder beherdeten Zahn zu retten und ihn wieder seiner Funktion zuzuführen bzw. als Stützpfeiler für eine Krone, Brücke oder Teilprothese verwenden zu können.

Seit Oktober 2006 führen wir alle Kieferoperationen mit dem modernsten und schonendsten Chirurgiesystem durch – der Ultraschallchirurgie ("Piezotome") - das Prof. Trödhan maßgeblich mitentwickelt hat (siehe Publikationsliste im Lebenslauf).

Der Vorteil für Sie: eine bisher unerreichbare Präzision der Operation, Wegfall der krachenden und ratternden Geräusche während der Operation (das Piezotome ist so leise wie eine Zahnsteinentfernung), kein Stemmen oder Fräsen des Kieferknochens, geringere postoperative Schwellungen und eine schnellere Heilung.

In Lokalanästhesie wird das Zahnfleisch um den betreffenden Zahn weggeklappt und die Wurzelspitze und der entzündete Knochen mit Ultraschall entfernt. Die Wurzelkanäle werden neuerlich gereinigt, desinfiziert und mit einem Zement dicht verschlossen. Das Zahnfleisch wird vernäht. Hat die Entzündung der Wurzelspitze bereits sehr viel Kieferknochen zerstört, sollte zur Verbesserung der Heilungschancen synthetischer Kunstknochen eingesetzt werden.

Nach der Operation treten für einige Tage manchmal mäßige bis starke Schwellungen auf, abhängig von der Position des operierten Zahnes. Unmittelbar nach der Operation sollte die Operationsstelle mit Eisbeuteln oder CoolPacks gekühlt werden, um die Schwellung möglichst gering zu halten.

Weisheitszahn-Operation, Entfernung abgebrochener Wurzelreste

Sehr häufig kommt es vor, dass die dritten Backenzähne (= Weisheitszähne) zu wenig Platz im Ober- und/oder Unterkiefer haben und mit dem 18. – 21. Lebensjahr daher überhaupt nicht oder nur unvollständig durchbrechen können und somit keine Kaufunktion haben.

Oft liegen die Weisheitszähne schon während der Entwicklung im Kiefer statt senkrecht horizontal und können sich dadurch selbst bei ausreichendem Platzangebot im Kiefer nicht in die Zahnreihen einordnen.

Wenn daher akute oder chronische Beschwerden auftreten, müssen Weisheitszähne chirurgisch entfernt werden. Wenn keine Beschwerden auftreten, ist eine Entfernung nicht notwendig, jedoch sollten die Weisheitszähne in diesem Fall zumindest alle 2 Jahre mit einem Röntgen kontrolliert werden.

Die Entfernung von Weisheitszähnen und abgebrochenen Wurzelresten erfolgt in unserer Klinik ausschließlich mit Ultraschallchirurgie. Prof. Trödhan und seine Forschungskollegen der TKW-Research-Group konnten bereits 2011 in einer internationalen Patientenstudie nachweisen, dass durch den alleinigen Einsatz von Piezotomen für Zahnentfernungen die postoperativen Schmerzen und Schwellungen um mehr als 50% reduziert werden können. Die Ergebnisse dieser weltweit ersten im Jahr 2011 publizierten Studie wurden mittlerweile von zahlreichen Nachfolgestudien an verschiedenen Universitäten in Europa, den USA und Asien vollinhaltlich bestätigt.

 

 

Gefahren und Risiken bei kieferchirurgischen Eingriffen

 

Nervenverletzung

 

Bei allen Operationen im Unterkiefer-Seitzahnbereich (besonders bei Weisheitszahnoperationen, aber auch bei Zystenoperationen und Setzen von Zahnimplantaten) besteht die Gefahr, dass der Unterkieferhauptnerv zeitweilig oder für immer verletzt wird. Das Resultat ist ein zeitweiliger oder immerwährender teilweiser oder vollständiger Gefühlsverlust einer Hälfte der Unterlippe (d. h. die betroffene Hälfte der Unterlippe ist leicht bis vollständig "bamstig", als ob die Wirkung der Spritze auf Dauer anhält.). Durch die ausschliessliche Anwendung ultraschallchirurgischer Verfahren in unserer Klinik konnte die Gefahr von permanenten Nervverletzungen auf nahezu Null reduziert werden.

Der Zungennerv kann auf die gleiche Weise betroffen sein (halbe Zunge ist taub).

Durch die unerreicht präzise und weichgewebsschonende Ultraschall-Operationstechnik mit Piezotomen und digitaler Röntgenkontrolle während der Operation kann diese Komplikation jedoch nahezu vollständig vermieden werden.

Bildergalerie

Wurzelspitzenresektion mit Ultraschallchirurgie