Behandlung bei Zähneknirschen ("Bruxismus")

Ein stark vernachlässigtes Erscheinungsbild durch unsere leistungsorientierte Gesellschaft ist die starke Zunahme des Zähneknirschens.

Dabei hat dieses Phänomen durchaus natürliche Ursprünge: das Zähneknirschen hatte in unserer Urzeit die Funktion der Warnung und Abwehr von Feinden. Heute dient das Zähnepressen und Zähneknirschen dem Stressabbau und findet hauptsächlich in der Nacht statt.

Leichte Formen führen lediglich zu einer verstärkten Abnutzung der Eckzähne, stärkere Ausprägungen zu einer Abnutzung aller Frontzähne und im Laufe der Zeit auch der Backenzähne.

Intensives Knirschen während der Nacht führt aber auch zu einer Überbeanspruchung der Kaumuskeln und des Kiefergelenkes, sodass in weiterer Folge irreparable Schäden am ganzen Kausystem auftreten können. Dies erstreckt sich vom Abschleifen der Zähne bis zum Zahnbeinkörper, von chronischen Kiefergelenksschmerzen durch übermäßige Abnutzung des Kiefergelenks bis hin zu schmerzhaften Muskelknoten in der Kaumuskulatur.

Knirschen kann auch zum Verlust von Zahnimplantaten führen, da der abnorme Druck beim Knirschen über die Zahnimplantate direkt auf den Kieferknochen übertragen wird und zum Knochenabbau um das Zahnimplantat führt. 

Mögliche Folgen des Zähneknirschens sind

  • übermäßige Abnutzung der Zähne, chronische Zahnschmerzen, Absterben einzelner Zähne durch Überbeanspruchung, Lockerung einzelner Zähne
  • chronische Kopf-, Kiefergelenks- oder Nackenschmerzen
  • irreparable Schäden am Kiefergelenk (schmerzhaftes Kiefergelenksknacken)
  • massive Beeinträchtigung der Gesichtsästhetik und des Lächelns

Behandlung

Eine ursächliche Behandlung ist praktisch nicht möglich, da die auslösenden Gründe (psychische Überbelastungen in Berufs- und/oder Privatleben) nur selten geändert werden können. Damit das Knirschen jedoch keine medizinischen Auswirkungen auf Zähne und Kausystem hat, wird das Tragen einer "Knirscherschiene" während der Nacht empfohlen.

Die Knirscherschiene wird aus metallverstärktem Kunststoff angefertigt und über Nacht wie eine Schutzkappe auf die Zähne aufgesetzt. Wenn mit der Schiene geknirscht wird, kommt es zu keinen Abnutzungen der Zähne und durch die besondere Machart der Schiene werden die Kaumuskeln und das Kiefergelenk geschont. Je früher die Schienenbehandlung einsetzt, umso besser können langfristige Folgen des Knirschens vermieden werden.

Nach einer genauen zahnärztlichen Untersuchung kann in jedem Fall abgeklärt werden, ob bei Ihnen eine Knirscherschienenbehandlung notwendig ist.

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