Parodontitis-Behandlung, Zahnfleischbehandlung

Neben der Zahnkaries führt die chronische Entzündung des Kieferknochens, in dem die Zähne stecken, zum Zahnausfall. Diese Erkrankung nennt man Parodontitis und betrifft 90 % der Bevölkerung! Parodontitis entwickelt sich sehr langsam und ist nicht immer schmerzhaft. Sie beginnt meist mit einer chronischen Zahnfleischentzündung (Ursachen: mangelnde oder falsche häusliche Zahnfleischpflege, Zahnstein!, Fehlernährung ("Softdrinks", "Fast Food") und Vitaminmangel, Kalziummangel, Allgemeinerkrankungen) und endet bei Nichtbehandlung unweigerlich im Zahnausfall.

Das Zahnfleisch schwillt an, blutet und aggressive Bakterien beginnen die Schutzbarriere zum Kieferknochen zu zerstören. Gebietet man der Erkrankung in diesem Stadium nicht Einhalt, wird in einem langdauernden Prozess der Knochen um die Zähne zerstört, bis diese keinen Halt mehr haben und ausfallen. Sehr häufig läuft diese Erkrankung so schleichend ab, dass sie erst bemerkt wird, wenn die Zähne bereits locker sind.

Ihr Zentrum führt schon seit einigen Jahren höchst erfolgreich den Kampf gegen diese Volksseuche und bietet Ihnen Vorbeugungs- und Behandlungsmethoden, die zur Heilung führen.

(mit freundlicher Genehmigung von Dexcel Pharma)


Ein langfristiger Heilungserfolg ist allerdings zum größten Teil vom Patienten abhängig. Ein langfristiger Misserfolg der Behandlung (egal welche Methode) ist leider immer auf die mangelnde oder nachlassende Bereitschaft des Patienten, Zähne und Zahnfleisch auch Jahre nach der erfolgreichen Behandlung zu Hause 2 x täglich genau zu pflegen, zurückzuführen.

Verwechseln Sie jedoch zurückweichendes blassrosa Zahnfleisch, das nicht blutet, NICHT mit Parodontitis. Dieser "Zahnfleischschwund" ist ein "hausgemachtes" Problem durch aggressive horizontale schrubbende Zahnputztechnik, bei der das Zahnfleisch effektiv "weggeputzt" wird! Hier kann nur eine Umstellung der Putztechnik den Zahnfleischschwund stoppen und bedenken Sie: NICHT das Zahnfleisch gibt den Zähnen Halt sondern einzig und allein der Kieferknochen! Der selbst verursachte Zahnfleischschwund gefährdet nur in seltenen Fällen den Halt der Zähne im Kieferknochen.

Die Parodontitis-Entstehung

Wenn infolge mangelnder Pflege und/oder extremer Zahnfehlstellungen Bakterien eine Zahnfleischentzündung verursachen und anschließend infolge der Schwellung des Zahnfleisches Bakterien UNTER das Zahnfleisch gelangen, beginnt der Körper einen Abwehrkampf gegen die Bakterien und der den Zahn umgebende Knochen wird abgebaut.

Es gibt zwar eine vererbte Anfälligkeit für Parodontitis bzw. fördern Rauchen und Alkohol die Anfälligkeit, jedoch entsteht Parodontitis IMMER erst, wenn Zähne und Zahnfleisch mangelhaft gepflegt werden! Bei der vererbten Anfälligkeit handelt es sich um eine gen-bedingte extreme Abwehrreaktion des Körpers gegen Parodontitis-Bakterien mit sehr rascher begleitender Vernichtung des zahntragenden Kieferknochens.

Die Oberfläche des Zahnfleisches kann zwar nach intensiver Behandlung gesunden, jedoch wird der Kieferknochen im ständigen Kampf des Körpers gegen die Infektion immer weiter abgebaut. Immer wieder treten akute eitrige Infektionsschübe auf.

Ab diesem Stadium tritt meist der spontane Verlust von Zähnen ein, der Kieferknochen ist durch die Entzündungen zerstört.

Beachten Sie bitte stets, dass auch ein äußerlich gesund wirkendes und beim Putzen nicht blutendes Zahnfleisch keine Garantie für Parodontitis-Freiheit ist: Die eigentliche Erkrankung läuft praktisch immer unerkannt und schmerzlos unter dem Zahnfleisch ab! Erst im Endstadium treten Schmerzen und sichtbare Eiterungen auf!

Wie kann man Parodontitis vorbeugen?

Vorbeugen ist besser als Heilen! Aus diesem Grund ermitteln wir Ihr individuelles Parodontose-Risiko, führen danach individuelle Hygieneprogramme durch und schulen Sie zur perfekten Mundhygiene. Wir finden jeden noch so versteckten Winkel, wo die Plaque ihr zerstörerisches Werk beginnt und sorgen für gesundes Zahnfleisch. Auch die Neu-Erkrankung an Parodontitis nach einer erfolgreichen Parodontitis-Operation kann nur mit einer konsequenten selbstständigen Mundhygiene und professioneller Begleitbehandlung verhindert werden!

Wie kann man Parodontitis bei Zahnfleisch-Entzündungen behandeln und das Wiederauftreten verhindern?

Wenn durch eine chronische Zahnfleischentzündung die Schutzbarriere zum Kieferknochen bereits teilweise durchbrochen ist (blutende Zahnfleischtaschen), müssen Entzündungsgewebe, Bakterien und Zahnstein UNTER dem Zahnfleisch mit Ultraschall und z. T. mit dem LASER entfernt werden. Diese Methode nennt man Ultraschall-Deep Scaling. Sie kommt zum Einsatz, wenn die Zahnfleischtaschen zwischen 2 und 6 mm tief sind und bereits den Kieferknochen aufgelöst haben. Selbstverständlich wird diese Parodontitisbehandlung (Ultraschall-Deep Scaling) schmerzlos mit dem Vector-Ultraschall durchgeführt.

Bei besonders tiefen Knochentaschen wird zusätzlich ein Chlorhexidin-Plättchen ("Periochip") eingelegt, der die Neuinfektion unmittelbar nach der Behandlung verhindert.

Begleitend müssen manchmal über 1–2 Monate niedrigst dosierte Antibiotika verabreicht sowie die häusliche Mund- und Zahnfleischpflege um die tägliche und konsequente Spülung mit Wasserstoffsuperoxid (H2O2 3%) erweitert werden (H2O2 ist eine natürlich heilende Ozontherapie, die nur die Parodontitis-Bakterien abtötet nicht aber die lebensnotwendigen Mundhöhlenbakterien).

Mit diesem Therapieschema gelingt uns – bei Einhaltung der häuslichen Pflegeanweisungen durch den Patienten – eine dauerhafte Heilung des Parodontitisfortschritts.

Gemäß den Empfehlungen der Europäischen Gesellschaft für Parodontologie und der Universität Basel  muss diese schmerzlose Behandlung 4 – 6 x pro Jahr durchgeführt werden um ein Wiederauftreten der Parodontitis zu verhindern. Auch Lebenspartner sollten auf Parodontitis untersucht werden, da diese bakterielle Infektion wie alle Infektionen ansteckend sein kann.

Die Parodontitisoperation bei fortgeschrittener Erkrankung

Da in Ihrem Zentrum durch die Anwendung schmerzloser Ultraschallbehandlungen und Parodontitis- Langzeitmanagement in über 90 % der Fälle ein Stoppen der Erkrankung erzielt werden kann, ist eine generelle chirurgische Behandlung der Parodontitis nur mehr in Ausnahmenfällen bzw. nur in ausgewählten Kieferabschnitten oder einzelnen Zähnen nötig.

Nach der erfolgreichen Basisbehandlung mit Ultraschall und Periochip kann mit künstlichen Knochenimplantaten und Regenerationsmembranen ein Teil des Kieferknochens zurückgewonnen und den Zähnen wieder besserer Halt gegeben werden.

Bei sehr weit fortgeschrittener Parodontitis und fast schon von selbst herausfallenden Zähnen kann die Parodontose-Operation den unvermeidlichen Zahnverlust allerdings nur hinauszögern und die wackeligen Zähne nur mäßig stabilisieren.

Der Eingriff erfolgt unter Nervleitungsanästhesie oder Vollnarkose absolut schmerzfrei. Das Zahnfleisch wird im kranken Bereich weggeklappt und das bakteriell verseuchte Gewebe präzise mit Ultraschall  entfernt. Der Knochen und die Wurzeloberflächen werden mit Ultraschalldiamanten mikroskopisch fein gesäubert und anschließend das selbsthärtende Knochenimplantat ("EasyGraft") eingesetzt. Das Zahnfleisch darüber wird wieder vernäht und ein Zahnfleischverband angelegt. Nach 6–8 Monaten ist der Heilungsvorgang abgeschlossen und zwischen 10 % und 50 % des verlorengegangenen Knochens wiedergewonnen.

Wenn Sie eine KRANKENZUSATZVERSICHERUNG besitzen (eine ZAHN-Zusatzversicherung ist hier NICHT notwendig!) kann die gesamte Operation in Vollnarkose in der Privatklinik Confraternität durchgeführt werden.

Wenn auch die Erfolgsrate der Operation bei 99% liegt, so ist das kosmetische Ergebnis durch ein Zurückziehen des Zahnfleischrandes auf den nunmehr gesunden Knochen zumeist unbefriedigend (vor allem bei den oberen Frontzähnen). Dieser "Rückzug" des Zahnfleisches nach der Parodontitis-Operation bis zum neugebildeten gesunden Knochen ist jedoch die Grundvoraussetzung für einen langfristigen Erfolg, da jede zurückbleibende "Resttasche" eine Neuinfektion mit Bakterien begünstigt (Heilung geht VOR Kosmetik!). Außerdem kann durch die nun gut zugänglichen Zahn- und Wurzeloberflächen die absolut notwendige tägliche häusliche Zahn- und Zahnfleischpflege wesentlich einfacher und genauer erfolgen (Zahnzwischenraumbürstchen!).

Da jedoch die eigenen Zähne nach der Operation wieder langfristig erhalten bleiben, kann nach der Abheilungszeit mittels Lasercontouring und Keramikschalen oder Keramikkronen eine nahezu perfekte Ästhetik wiederhergestellt werden.
Da Parodontitis eine Infektionskrankheit ist, kann sie nach einer erfolgreichen Behandlung/Operation wieder auftreten, wenn Sie Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch nicht pflegen. Neue "Parodontitis-Bakterien" können auch von einem Partner oder einem Haustier übertragen werden. Aus diesem Grund werden nach allen Parodontitisbehandlungen/-operationen regelmäßige Kontrollen in Ihrem Zentrum durchgeführt, um durch entsprechende Zahnpflegeschulungen und Mundhygieneprogramme ein Neuauftreten dieser Infektionskrankheit zu verhindern.

Wenn Sie vermuten, dass Sie an Parodontitis leiden, laden wir Sie herzlich zu einer Untersuchung ein.